Marketingblog: Unterschied zwischen RGB und CMYK

RGB und CMYK Farbräume – wo ist der Unterschied?

Warum Farbe nicht gleich Farbe ist und was du als UnternehmerIn beim Auftrag an eine/n GrafikerIn beachten musst

Hast du dich das auch schon gefragt? Es ist eine der meistgestellten Fragen meiner KundInnen und Ex-KollegInnen:

Was heißt eigentlich CMYK und RGB? Und was ist der Unterschied zwischen den beiden Farbräumen?

Alles, was ich zu diesem Thema je gelernt habe, verdanke ich dem ehemaligen Producer bei Publicis, wo ich meine Berufslaufbahn begonnen habe. Er hat mich vom Account Management in die Produktionsabteilung geholt. Es war das Jahr 1996 oder 1997. Es gab in der Agentur noch keinen Mac, kein E-Mail und kein Internet. Und es gab noch keine digitale Bildbearbeitung mit Photoshop, sondern stattdessen „Reinzeichnungen“ auf Karton mit Überleger. Ich habe also Producing von der „Pieke“ auf gelernt. Dabei durfte ich auch meinen KollegInnen der Grafikabteilung über die Schulter schauen und in deren Bereich schnuppern. Ich weiß gar nicht mehr, wieviele Stunden ich zu jeder Tages- und Nachtzeit in den Hallen von Druckereien beim „Andruck“, also der Druckabnahme verbracht habe.

Ok, ich drifte ab in Erinnerungen und komme mir gerade sehr alt vor. Tatsächlich ist es so, dass die meisten von uns den Unterschied zwischen den Farbräumen nicht kennen und daher auch nicht beachten. Und auch wenn sich seit meiner Producing Ausbildung sehr viel verändert hat – manches ist immer noch gültig.

Warum ist ein gewisses Hintergrundwissen der Farbdefinitionen und Farbräume für UnternehmerInnen wichtig?

Als UnternehmerIn wirst du verschiedene Druckaufträge abwickeln, z.B. Visitkarten, Briefpapier, Kleber für die Bürobeschriftung oder Poster für eine Außenwerbung. Damit die Druckergebnisse später deinen Vorstellungen entsprechen, ist es wichtig, die Farbräume zu kennen und zu verstehen.

Wer aus verschiedenen Gründen auf Grafikdesigner und professionelle Erstellung von Druckunterlagen verzichtet, stößt schnell an seine Grenzen. Du hast dein Logo selbst in einem Gratis-Programm gebastelt? Oder du willst ein Foto, das du mit dem Smartphone geschossen hast, als Plakat drucken lassen? Beides ist möglich, aber die Farben des Druckergebnisses werden vielleicht nicht so aussehen, wie du es dir wünscht. Um Farbabweichungen zu vermeiden, müssen Daten vor dem Druck von RGB in CMYK umgewandelt bzw. idealerweise gleich in CMYK erstellt werden. Eine gute Druckerei wird dich darauf hinweisen, wenn sie unbrauchbare Unterlagen erhält.

Umgekehrt heißt das: wenn du eine/n GrafikerIn mit einem Projekt beauftragst, ist es ganz wichtig, gleich beim Briefing darauf hinzuwiesen, was mit der Grafik später passieren soll. So kann sie von Beginn an im richtigen Farbraum erstellt werden. Es macht einen Unterschied, ob du einen Web-Banner brauchst oder einen gedruckten Geschäftsbericht. Das erspart nicht nur Ärger und Enttäuschung, sondern auch zusätzliche Kosten.

RGB Farbraum

RGB-Farben (rot – grün – blau) sind die Primärfarben bei der additiven Farbmischung, die dich im Alltag begleiten. Es sind die „Grundfarben“, die du schon vom Wasserfarben-Malkasten in der Schule kennst. Alle anderen Farben werden aus deren Mischung gebildet und wir sprechen hier von mehr als 16 Millionen Farben! Dieser Farbraum wird bei TV-Geräten, Digitalkameras und Smartphone-Displays verwendet. Auch die Farben auf deinem PC werden in RGB dargestellt.

CMYK Farbraum

CMYK steht für Cyan (blau), Magenta (rot), Yellow (gelb) und Black (schwarz) und verkörpert die Primärfarben bei der substraktiven Farbmischung. Sie sind entscheidend für den Druck, denn für jede dieser Farben wird eine Druckplatte erstellt. Du kennst das auch von den Farbpatronen deines Druckers – die entsprechen den CMYK Farben.

Bei schwierigen Farben, die aus den vier Farben nicht oder nur schwer erzeugt werden können, greift man auf Sonderfarben wie z.B. von Pantone zurück. Das sind eindeutig definierte Farbnummern. So kann man Fehler durch subjektive Wahrnehmung und unterschiedliche Darstellungen auf Bildschirmen vermeiden. Pantone-Farben werden gerne für die Farben der Corporate Identity (z.B. Logo) eines Unternehmens genützt, damit bei jedem Druck das gleiche Farbergebnis erzielt wird.

HEX Farbcode

Und dann gibt es da noch den Hexadezimal Code, kurz HEX genannt. Er gibt RGB Farben in einem Buchstaben-Zahlen-Code an, erkennbar an dem #Zeichen zu Beginn des Codes. Dieser Hex Code wird vor allem für Websiten verwendet.

Soweit ein kleiner Ausflug in die Welt der Farbenlehre und des Drucks. Auch in Zeiten des digitalen und Online-Marketings gut zu wissen.

 

Mein Tipp für dich:

Speichere dein Firmenlogo immer mit den Farbräumen im Dateinamen ab (bzw. lass es dir von deiner/deinem GrafikerIn entsprechend erstellen). Wenn dich ein Geschäftspartner nach deinem Logo fragt, das er auf seiner Website zu dir verlinkt, dann schickst du ihm die RGB-Variante. Die Druckerei, die eine Fahne oder ein Mousepad für dich produziert oder eine Zeitung, die über dich berichtet, braucht hingegen ein CMYK-Logo.

 

 

Du hast den roten Faden verloren?

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